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Job Search

Essay by   •  December 30, 2010  •  5,005 Words (21 Pages)  •  1,432 Views

Essay Preview: Job Search

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1.a. Einleitung

Problemstellung und aktueller Bezug auf die Arbeitsmarktsituation in Deutschland

Arbeitslosigkeit ist wohl eines der zentralsten Themen in der derzeitigen politischen Debatte. Im September 2006 hatten wir in Deutschland 4.237.835 gemeldete Arbeitslose und damit seit der Umstrukturierung zu Hartz IV eine Arbeitslosenquote von 10,1% . Viel genannte GrÑŒnde sind oft die hohen Lohnnebenkosten oder tarifliche Mindestlцhne, welche einen negativen Effekt auf das Arbeitsangebot haben . Wesentlich weniger in der цffentlichen Debatte ist dagegen die Tatsache dass es in Deutschland gleichzeitig 620.628 freie Stellen gab. Wenn es doch so viele Arbeitssuchende gibt, wie kann es dazu fÑŒhren, dass es umgekehrt auch freie Stellen gibt? Warum gibt es ÑŒber 4 Millionen Arbeitssuchende die so wÐ'hlerisch sind, das sie aus einer Auswahl von ÑŒber 600.000 verschiedenen Stellen keine geeignete finden, oder umgekehrt ÑŒber 600.000 Stellen die von Firmen angeboten werden und die trotz einer Auswahl von 4 Millionen potentiellen Arbeitern keinen finden der die Arbeit erfÑŒllen kann? Auch wenn Arbeitslosigkeit nicht vollstÐ'ndig allein durch die bisher freien Stellen gestoppt werden kцnnte, ist es dennoch Anlass genug zu hinterfragen wie man diese LÑŒcke fÑŒllen kцnnte . Die derzeit sinkende Arbeitslosigkeit erklÐ'rt sich die Bundesagentur fÑŒr Arbeit so: „Neben dem positiven konjunkturellen Umfeld hat dazu auch die intensivere Betreuung der Arbeitslosen beigetragen." Es gibt also auch Einflussfaktoren auf die Arbeitslosigkeit und Suche, welche nicht mit der gesamtwirtschaftlichen Situation zu tun haben. Diese nÐ'her zu erlÐ'utern soll Ziel dieser Arbeit sein.

b. Aufbau

In der Literatur finden wir zum Thema Job Search durchaus eine FÑŒlle von Information und wirtschaftstheoretische Modelle, welche uns den Sachverhalt nÐ'her bringen. In dieser Arbeit habe ich mich besonders an die Schriften von Christopher Pissarides und seine „Basic Matching Function" gehalten, auf welche ich als Grundlage zunÐ'chst eingehen mцchte. Dazu wird auf die Unterpunkte Entstehung von ArbeitsplÐ'tzen, Komponenten des Modells, Lohn und auch auf ein friktionsloses Matching Modell hingewiesen um die Signifikanz dieses Bereichs zu veranschaulichen. Danach wird diese Arbeit noch mehr in die Tiefe gehen und auf einzelne EinflussgrцЯen im Matching Prozess eingehen. Dazu werden viele anfÐ'ngliche Annahmen teilweise aufgelockert um sie realitÐ'tsgetreuer zu untersuchen. Besonders im Bereich SuchintensitÐ't, Job Advertising, Job destruction, On-the-Job search und der unterschiedlichen Mцglichkeiten von individuell vs. kollektiv entlassenen Arbeitern ergeben sich interessante Erkenntnisse und AnsÐ'tze fÑŒr eine Verbesserung der Arbeitssuche und des Matching Prozesses von Firmen und Arbeitern.

2. Basic Matching Function

a. Basic Model:

Die Basic Matching Funktion kann interpretiert werden als eine Produktionsfunktion welche 2 Input Faktoren kombiniert, freie Stellen und Arbeitslose, um gefÑŒllte Arbeitsstellen zu produzieren (Ronald Schettkat 1996) . Nach Pissarides und Mortensen kann diese Matching Funktion in mathematischer Form ausgedrÑŒckt werden als:

mL=m(uL,vL) oder auch m=m(u,v). (1)

Die Anzahl der Arbeiter welche Arbeit suchen wird dabei durch uL oder einfach u beschrieben und umgekehrt die Anzahl der von Firmen angebotenen Stellen als vL oder v. FÑŒr uns besonders wichtig ist m, welches fÑŒr die Geschwindigkeit der Matches au steht. Die Variable a steht hierbei fÑŒr die Wahrscheinlichkeit mit der in einem gegebenen Zeitraum ein Arbeitsangebot eintrifft. Die Bundesagentur fÑŒr Arbeit gibt die durchschnittliche Vakanzzeit einer Arbeitsstelle derzeit mit 56 Tagen . Solange braucht es in Deutschland also im Mittel um einen geeigneten Arbeiter fÑŒr eine Arbeitsstelle zu finden. Diese Variable wird durch viele GrцЯen beeinflusst die Pissarides auch als „Heterogenities, Frictions und Information Imperfections" bezeichnet. Diese Eigenschaften fÑŒhren dazu dass das Marktangebot und die Nachfrage nicht direkt aufeinander treffen und es entsteht Arbeitslosigkeit im steady state. Wichtig ist auЯerdem die Dichte des Marktes welche beschreibt wie hoch die Anzahl von Teilnehmern auf dem Arbeitsmarkt ist. Diese GrцЯe wird nach dem Basic Matching Modell auch als θ bezeichnet und spielt eine zentrale Rolle, da bei grцЯerer Dichte im Markt die Wahrscheinlichkeit steigt fÑŒr die Seite erfolgreich bei der Suche zu sein, welche weniger Konkurrenz auf der eigenen Seite hat. Wenn eine groЯe Zahl Arbeitsloser existiert, welche alle auf den Arbeitsmarkt drÐ'ngen im Gegensatz zu wenig zu vergebener Arbeit, so ist dies selbstverstÐ'ndlich positiv fÑŒr die Marktmacht der Arbeitgeber, da diese einem groЯen Angebot entgegenstehen. Ein dichter Markt ist gekennzeichnet durch ein hohes θ welches schlecht fÑŒr die Firmen ist, da viele Firmen in Relation zu Arbeitnehmern auf dem Markt sind. Ein interessanter Aspekt ist die Tatsache dass es sein kann das ein Arbeiter keine Arbeit findet, egal wie niedrig die Lцhne sein kцnnen und umgekehrt gilt derselbe Effekt fÑŒr die Firmen. Die wichtige Erkenntnis fÑŒr uns ist hierbei das der Preismechanismus nicht der einzige Allokationsmechanismus ist. Als Funktion kцnnen wir die Dichte ausdrÑŒcken als:

. (2)

Diese Gleichung ergibt die Geschwindigkeit in der Arbeitsstellen besetzt werden an und durch Umformungen gelangt Pissarides zu dem Ergebnis, dass es eine positive Wahrscheinlichkeit geben kann, dass es fÑŒr Teilnehmer im Matching Prozess keinen Match gibt, ganz gleich welchen Preis sie bereit sind zu bezahlen! AuЯerdem ist in anderer Literatur auch eine weitere nicht finanzielle Komponente beschrieben worden. Hae-shin Hwang, D.Mortensen und R. Reed (1998) untersuchen eine so genannte „nonwage amenity", welche sich auf nicht monetÐ're EinflussgrцЯen der Arbeit bezieht und die Arbeiter bei Ihrer Arbeit beeinflusst. Es leuchtet ein das man bei identischem Lohn lieber in einer Firma mit gutem Arbeitsklima und Aufstiegschancen arbeiten mцchte als in einer anderen, wo man z.B. nicht mit seinen Mitarbeitern zurechtkommen wÑŒrde. Selbst Keynes nimmt in seiner Forschung zunÐ'chst eine Mengen- statt einer Preis- Anpassung vor. Diese Erkenntnisse sind fÑŒr uns von wichtiger Bedeutung und ein Indiz dafÑŒr wie Komplex der Arbeitsmarkt ist. Wir werden spÐ'ter auch immer wieder

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